Erdgeschosswohnung in Landshut-Berg

Der Landshuter Architekt Willibald Zeilhofer feierte am 05. Juni seinen 90. Geburtstag. Der Verkauf dieser Wohnung am Prof.-Kurt-Huber Weg 5, ist für uns ein willkommener Anlass diesen preisgekrönten Architekten und sein Werk erneut zu würdigen. Bereits früh machte er sich mit nur 25 Jahren anno 1960 selbstständig. So entstanden aus seiner Feder im Laufe seines langen Berufslebens, eine große Zahl herausragender Bauten. Willibald Zeilhofer verschrieb sich der modernen Architektur seiner Zeit und seine ortsprägenden Gebäude vermitteln nicht nur dem heutigen Betrachter, sondern auch den künftigen Generationen, den außergewöhnlichen Architekturstil der siebziger Jahre. 1977 erhielt der Architekt für seine neugebaute Wohnanlage an der Goldinger Straße eine Anerkennung beim BDA-Preis. Diese Wertschätzung hätte er unseres Erachtens jedoch schon früher verdient. Bereits 1975 wurde „am Landshuter Schlittenberg“ unterhalb der gotischen Kirche Heilig Blut, ein für die damalige Zeit aufsehenerregender Bau verwirklicht. Das bis ins kleinste Detail „durchkomponierte“ Gebäude trägt ausnahmslos die Handschrift des Architekten. Nicht nur die durchgehende Verwendung des Werkstoffes Beton, sondern auch die vom äußeren Anschein nur schwer vorstellbare Belichtung und Raumaufteilung des Gebäudeinneren, ließen die Betrachter nach Fertigstellung, in ihrer Bewertung zur damaligen Zeit uneins zurück. Das schlichte Betongrau der Außenfassade, kombiniert mit der farblichen Konzeption der Fensterflächen und Eingangsbereiche, ließen die geometrischen Formen der Gebäudestruktur besonders anschaulich werden. Mit dominanten Farben im Inneren des Hauses entstand ein in sich farblich abgestimmtes Gesamterscheinungsbild.
An dieser Stelle zitieren wir gerne aus der Fachzeitschrift Bauwelt 1976 (Heft28/29):
„Der Bau ist überwiegend in Stahlbeton mit freigespannten Decken ausgeführt, so daß Raumänderungen auch später ohne großen Aufwand möglich sind. Das Äußere wird geprägt durch den Sichtbeton mit rauer Bretterschalung und die gelb gestrichenen Fenster. Alle Eingänge haben kräftig rote Wände, Böden und Decken. Der Bau ist mit einer Fußbodenspeicherheizung und mit Teppichböden ausgelegt.“

Die außergewöhnliche Wohnanlage mit dem Projektnamen, Dünzl-Park am Hofberg, zählt heute in Bayern zur wegweisenden Architektur der siebziger Jahre. Die Stadt Landshut kann stolz darauf sein vor über 50 Jahren eine für damalige Verhältnisse doch mutige Entscheidung getroffen zu haben. Der visionäre Entwurf des Architekten Willibald Zeilhofer fand so seine Verwirklichung.

Die Wohnbebauung wurde aufgrund der vorgefundenen Geländestruktur in ihrer Höhenentwicklung über Staffelgeschosse erschlossen. Der von einer Miteigentümerin liebevoll angelegte Vorgartenbereich weist den Bewohnern der Hausnummer 5 den Weg zum Hauseingang. Ein von der Haustüre rechterhand gelegene Gemeinschaftsraum dient u.a. der Aufbewahrung von Fahrrädern. Der farbenfrohe Eingangsbereich mit dem ebenso in kräftigen Farben gehaltenem Treppenhaus, hebt sich wohltuend von dem oftmals grauen Einerlei der üblichen Treppenaufgänge der heutigen Geschoßwohnungsbauten ab.
Der überaus großzügige Dielenbereich erschließt sämtliche Räume der gut geschnittenen 3-Zimmer-Wohnung. Die aufgrund einer beidseitigen Falttür weite Öffnung zum Wohnbereich, lässt bei Bedarf einen offenen Grundriss entstehen und ermöglicht den Einfall viel natürlichen Lichtes. So entsteht bereits mit Wohnungseintritt ein Gefühl der Offenheit, dies wiederum trägt dazu bei, die Wohnung größer erscheinen zu lassen, als sie tatsächlich ist. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die zur Terrasse und Gartenfläche hin vollflächigen Verglasung. Dieser nahtlose Übergang zwischen Innen- und Außenräumen vermittelt so optisch ein größeres Raumgefühl.

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